13.07.2023
Die amerikanische Marke Altra ist seit vielen Jahren bekannt für Zero Drop (0 mm Sprengung) und eine vergleichsweise breite Zehenbox in ihren Modellen. Beides mag ich, es ist also ein wenig verwunderlich das ich bisher noch keinen Altra Schuh im Schrank hatte, mit dem Rivera 3 sollte sich dies nun ändern.
Optik – Passform - Material
Rein optisch sind Schuhe mit breiteren Zehenboxen ja selten beliebt, da sie oft ein wenig wie Entenfüsse aussehen, der Rivera 3 macht aber schon einen Schritt in die modernere Richtung. Eine schlanke Passform im Mittelfuß lässt das Modell schnittiger und jünger aussehen, als die meisten Vorgängermodelle. Das Mesh-Obermaterial ist weich und dehnbar, beim ersten anprobieren drückt und stört nichts, der Schuh liegt bei meinem mittelbreiten Fuß richtig gut an! Besonders die Zehen haben sehr viel Platz, auch nach oben, was vielleicht ein bisschen merkwürdig klingt, aber für das Laufgefühl recht wichtig ist, ich komme später noch darauf zurück. Der schlanke Schnitt im Mittelfuß bringt insgesamt einen guten Halt im Schuh, einzig die Ferse fühlte sich anfangs noch etwas schwammig an, dies legte sich aber nach zwei bis drei Läufen.
Sohlenkonstruktion
Die Mittelsohle besteht aus Altras elastischem, weichem EGO-Schaum und ist im zentralen Bereich höher aufgebaut, als man es von anderen Altras kennt. Das führt einerseits ein Stückweit dazu, dass das direkte Laufgefühl nicht ganz so zum Tragen kommt, wie es normalerweise in einem Schuh mit 0 mm Sprengung der Fall ist, andererseits erhöht es den Komfort auf längeren Distanzen erheblich. Für die Außensohle wird ein recht hartes Gummi verwendet, man kann davon ausgehen das es langlebiger ist, als weichere Mischungen. Für den Grip hat die harte Mischung jedenfalls keine Nachteile, dieser war auf trockenem oder auch nassem Asphalt immer sehr gut, auch leichtere Trails (Wiesen/Waldwege) sind für den Rivera 3 kein Problem.
Laufgefühl
Wie schon bei der Anprobe fühlt sich der Schuh auch beim ersten Lauf richtig gut an. Wenn mich nach wenigen Kilometern nichts stört, ändert sich das bei mir sehr selten. So auch dieses Mal, der Rivera 3 bleibt total unauffällig am Fuß und das ist absolut positiv gemeint. Die weite Zehenbox bringt ein komfortables Gefühl und sorgt zusätzlich dafür, dass der Fuß weniger ermüdet, da er nicht so starr im Schuh steckt. Das die Zehen auch nach oben Luft haben ist gut für die Stabilität sowie die Kontrolle, besonders abseits von Asphalt empfand ich das als großes Plus. Da die Mittelsohle etwas höher aufgebaut ist, verliert sich das direkte Gefühl beim abrollen minimal, gerade für Läufer*innen die zum ersten Mal einen 0-mm gesprengten Schuh probieren wollen, dürfte das wiederum von Vorteil sein. Der Aufbau der Mittelsohle sorgt außerdem dafür, dass man zentral auf dem Mittelfuß landet, dies birgt ein deutlich geringeres Verletzungsrisiko im Vergleich zum Aufsatz mit der Ferse.
Fazit
Insgesamt läuft sich der Rivera 3 „einfach gut“, ich würde den Schuh als Allrounder bezeichnen, trotz ZeroDrop bietet er genug Komfort und Dämpfung, gerade auch für längere Einheiten. Ich hatte ihn für den Test bei Läufen zwischen 10 und 35 km am Fuß. Schnellere Intervalle und mittlere Pace haben sich für mich am besten angefühlt.
Der Rivera 3 ist also kein Schuh der Extreme, weder ist er stark gedämpft, noch ist er super schnell (z. Bsp. im Vergleich zu Schuhen mit Carbon-Platte) aber ich finde gerade das macht ihn zu einer richtig guten Wahl für den ganz normalen Trainingslauf.
All diejenigen, die einen moderaten Lightweight-Trainingsschuh suchen, der den Bewegungsapparat gezielt anspricht, liegen mit dem Rivera 3 von Altra sicher richtig. Auch alle unter euch, die vielleicht bisher höher gesprengte Modelle laufen, können mit diesem Modell eine lohnenswerte Alternative für ihr Training entdecken!
Admin - 20:28:23 | Kommentar hinzufügen